Zuckerwatte - die Feenseide
Zuckerwatte ist wahrscheinlich eine der bekanntesten Süßigkeit auf Jahrmärkten. Die fluffige Leckerei aus Luft und Zucker hat eine lange persische Tradition, circa 404 kcal auf 100 Gramm.
Inhaltsverzeichnis
- Seit wann gibt es Zuckerwatte?
- Wo isst man Zuckerwatte?
- Wie funktioniert die Zuckerwattemaschine seit 1897?
- Wie kommt die Farbe in die Zuckerwatte?
- Zuckerwatte von Hand gemacht
Seit wann gibt es Zuckerwatte?
Zuckerwatte ist eine der beliebtesten Süßigkeiten seit vielen Jahrhunderten.
Bereits in Kochbüchern aus dem 16. und 17. Jahrhundert finden sich Rezepte für die begehrte Leckerei Zuckerwatte. Vermutlich geht Zuckerwatte auf das persische Pashmak zurück. Diese persische Zuckerwatte enthält außer Sirup und Milch auch Mehl und hat daher einen Konsistenz, die der Baumwolle noch mehr ähnelt. Pashmak wird heute noch traditionell zu Kuchen und Eis serviert.
Die europäische Zuckerwatte war im 16. und 17. Jahrhundert allerdings - und das ist den Zuckerpreisen zu verdanken - eher ein Luxus für Gutbetuchte. Der Durchbruch der Zuckerwatte sollte erst im 19. Jahrhundert seinen Anfang nehmen.
Heute hat Zuckerwatte viele Namen weltweit. In Frankreich kennt man den “Bart von Vater“ (Barbe à Papa), in den USA „Baumwoll-Süßigkeiten“ (Cotton Candy), in der Türkei „Zucker-Schnee“ (pamuk şeker) und in England „Zucker Seide“ (Candy Floss).
Wo isst man Zuckerwatte?
Zuckerwatte isst man heute noch da, wo sie nach der Erfindung der Zuckerwattemaschine ihre Heimat gefunden hat: Auf Jahrmärkten, im Zirkus, auf Festivals und inzwischen auch auf vielen Kindergeburtstagen und im privaten Gebrauch.
Für Events mit großem Publikum und dem privaten Gebrauch gibt es mobile Zuckerwattemaschinen in unterschiedlichen Formen. Zuckerwatte wird in handelsüblichen Süßwarenverpackungen auch in Supermärkten weltweit vertrieben. Ausnahme sind Orte mit hoher Luftfeuchtigkeit: Hier würde Zuckerwatte einfach dahinschmelzen.
Wie funktioniert die Zuckerwattemaschine seit 1897?
1897 erfand William Morrison gemeinsam mit dem Konditormeister John B. Wharton die “elektrische Zuckermaschine”. Bis heute funktionieren Maschinen zur Zuckerwatte Herstellung nach diesem Prinzip: Zucker wird zu Sirup erhitzt und dann zu Zuckerwatte versponnen.
Sie ließen das Gerät patentieren. Für die Beweggründe dieser Erfindung ist leider nichts überliefert. 1904 wurde die Zuckerwatte auf einer Weltausstellung, der Louisiana Purchase Exposition, für sieben Monate in kleinen Holzschachteln unter das Volk gebracht.
Als das Patent 17 Jahre später abgelaufen war, wurde es von einem weiteren übernommen. Josef Lascaux übernahm das Patent 1921, konnte die elektrische Zuckermaschine aber nicht verbessern. Allerdings verhalf er der Bezeichnung “Cotton Candy” zu einer Bedeutung, die bis heute anhält.
Gold Medal Products (Cincinnati, Ohio) entwickelte 1949 eine Federung im Spinnkopf mit innovativem Charakter. Der Spinnkopf ist das wichtigste Detail an einer Zuckerwattemaschine. Hier werden die Zutaten erhitzt und zur Zuckerwatte “geschossen”: Zentrifugalkraft erzeugt Zuckerwatte-Streifen, die im Auffangbehälter gesammelt und geformt werden.
Früher noch mit Gas betrieben, sind die Spinnköpfe der Zuckerwattemaschinen heute mit Hitzequellen wie Heizrohren, Heizplatten oder Heizspiralen ausgestattet und für alle Produktionsvorgänge einsetzbar.
Wie kommt die Farbe in die Zuckerwatte?
Es ist keine Hexerei, Zuckerwatte zu Hause zu aromatisieren. Natürlich ist Lebensmittelfarbe im Zucker eine einfache Lösung. Für Zuckerwatte gibt es inzwischen verschiedene Mixt-Angebote. Es gibt Anbieter, die Farb-Aromen Mischungen für Zuckerwatte verkaufen, wie beispielsweise Blaue Himbeer oder Pinke Vanille.
Wer seine Zuckerwattemaschine in der Küche stehen hat, kann einfach mit einigen Tropfen Sirup, Vanille und anderen schmelzenden Pulvern und Flüssigkeiten experimentieren.
Zuckerwatte von Hand gemacht
Um Zuckerwatte selbst herzustellen, brauchen Sie verschiedene Hilfsmittel.
Zubehör:
- Topf
- Zuckerthermometer
- Backpapier
- Schneebesen
- Holzstäbchen
Zutaten:
- 400 g Zucker
- 20 ml Maissirup
- 20 ml Wasser
- Prise Salz
Und so geht’s:
- Alle Zutaten in einem Topf verrühren und leicht erhitzen. Entstehende Wassertropfen am Topfrand mit dem Tuch abtupfen.
- Wenn die Masse klebrig ist, das Zuckerthermometer anbringen und auf 160°C hochheizen.
- Schneebesen über dem ausgelegten Backpapier schwingend in alle Richtungen bewegen, bis sich ein Netz gebildet hat.
- Das Netz schnell auf einen Holzstab wickeln.
Viel Spaß beim Köcheln, Schwingen und Experimentieren!
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