Leidenschaft für Emil Rimplers Lebenswerk Ein Buch, das jungen Leuten Mut machen soll

Anni Rimplers Zuhörer erfuhren, dass es in Nordböhmen nicht die großen Glasbetriebe, sondern die vielen kleinen Handwerksbetriebe und Heimarbeiter waren, welche die schönsten geschliffenen und gravierten Glasobjekte, oft bei sich zu Hause im Keller, hergestellt hatten. Ihre Ausbildung hatten sie in den schon um 1856 und 1859 gegründeten Glasfachschulen in Nordböhmen erhalten. Viele namhafte Künstler seien aus diesen Schulen hervorgegangen. Die Glaskunsthandwerker seien in Nordböhmen sehr geschätzt gewesen.
Dann kam die Vertreibung. Viele Schleifer, Graveure, Kugler, Glasmaler und Vergolder seien ihrem Vater nach Zwiesel gefolgt. „Er war für sie die erste Anlaufstelle und auch ein großartiger Mutmacher“, erklärte sie und fuhr fort, dass der Neubeginn sehr schwer für ihre Eltern und nach Gründung ihres ersten kleinen Geschäftes in Zwiesel, auch für ihre Angestellten gewesen sei, denn es habe kaum Rohglas gegeben, welches sie hätten veredeln können. Damit sie überhaupt in der neuen Heimat arbeiten konnten, habe ihr Vater 1947 im Gasthof Deutscher Rhein eine Innung für das Glas veredelnde Handwerk gegründet. Das Ziel war, die Selbständigkeit des Glasgewerbes zu erhalten. Ende des gleichen Jahres sei von Emil Rimpler auch bereits die Firma „Bayerwaldkunst – Vereinigte Heimstätten des Bayerischen Waldes“ ins Leben gerufen worden. „Mein Vater hat als erster seine Werkstätten für die Touristen geöffnet und damit viel für den Fremdenverkehr in Zwiesel getan. Es kamen ja nicht nur Gäste Bus weise in Zwiesel an, sondern auch Kunden aus aller Welt, um die Produkte, die sie kauften, in ihrer Entstehung zu erleben“, betonte die Tochter, die ebenfalls viele Jahre, wie später auch ihre Tochter Christine, im elterlichen Geschäft mitgearbeitet hatte.
Das zweite Problem sei damals die große Wohnungsnot gewesen und so habe sich ihr Vater unter anderem auch in der 1948 gegründeten Baugenossenschaft engagiert. „Die Kunst hat meine Eltern angetrieben und über ihr schweres Schicksal hinweggetröstet“, definierte Anni Rimpler.
Das Buch „Emil Rimpler und die nordböhmische Glastradition“ ist im Ohetaler Verlag Riedlhütte erschienen und in den örtlichen Buchgeschäften erhältlich. Anni Rimpler appellierte an ihre Zuhörer, es vor allem jungen Leuten zu empfehlen, denn es sei ein Buch das Mut mache, etwas zu wagen, auch wenn die Situation aussichtslos erscheine. Es erinnere auch mit den vielen herrlichen Fotos an die schöne alte Handwerkskunst, die nach wie vor an der Glasfachschule gelehrt wird. „Wir können nicht genug dafür tun, den jungen Leuten die alte Glashandwerkskunst näher zu bringen. Das schöne alte Handwerk darf nicht in Vergessenheit geraten. Ich bin stolz auf meine Eltern, die so viel für diesen edlen Werkstoff und für die Allgemeinheit getan haben“, beendete Anni Rimpler ihren leidenschaftlichen Vortrag, für den Sie von ihren Zuhörern viel Applaus erhielt. mh

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